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Der Beruf der Zukunft:
Interim Management – Problemlösung auf Zeit

Interim Management – Warum werden in der Zukunft immer mehr Interim-Manager (IM) benötigt und warum entscheiden sich immer mehr Manager für Projekte auf Zeit?

Der demografische und charakteristische Wandel der arbeitenden Bevölkerung spielt hierbei eine große Rolle. Jedem ist bekannt, dass mehr Menschen in Österreich in die Pension gehen, als junge Menschen auf den Arbeitsmarkt nach kommen. Ein Beispiel dafür sind die ÖBB: Bis 2020 werden rund 1200 Mitarbeiter in Pension gehen und es werden in den nächsten Jahren rund 10 000 neue Mitarbeiter gesucht (ein Viertel der gesamten Belegschaft).

Auch die neuen Arbeiter/Angestellten aus der Generation Y die bereits großteils am Arbeitsmarkt aktiv sind sowie jene aus Gen Z, welche teilweise schon arbeiten, haben eine andere Einstellung im Bezug auf Arbeiten und Worklife-Balance als ältere Generationen. Der Arbeitsmarkt muss sich auf eine viel höhere Fluktuation der Arbeitskräfte einstellen. Es wird niemand mehr sein Leben lang im selben Unternehmen arbeiten. Was diese Generationen ausmacht, ist vor allem die Anpassungsfähigkeit und der Wille von Veränderung. Sie glauben an das lebenslange Lernen und daran, dass Ausbildung der Weg zum Erfolg ist. Besonders die jüngeren Menschen bevorzugen eine nicht-standardmäßige, aber personalisierte Arbeit.

Interim Management – Generation „Z“

Generation Z – Geborene Interim-Manager

Nicht nur die wie zuvor beschriebenen Eigenschaften des zukünftigen Personals aus Gen Z lässt darauf schließen, dass Interim-Management ein essentieller Beruf bleibt. Auch viele Statistiken zeigen den ständig steigenden Verlauf dieser Berufssparte. Laut Statista verdreifachte sich in Deutschland das gesamte Honorarvolumen in den letzten 10 Jahren. 2019 wird wahrscheinlich die 2 Milliarden Grenze überschritten werden.

Entwicklung des Honorarvolumens
Quelle: https://de-statista-com.wn.idm.oclc.org/statistik/daten/studie/258339/umfrage/entwicklung-des-honorarvolumens-im-interim-management/ (Zugriff: Juli 2019)

Interessant ist auch die Veränderung der Projektherkunft für IMs. Eine Studie der Ludwig Heuse GmbH veranschaulicht hier die Entwicklung. Wurde vor 10 Jahren noch zur Hälfte Eigenakquise betrieben, um an Projekte zu gelangen, so wird heute knapp die Hälfte (44,8%) über IM-Provider vermittelt. Wie auch Ludwig Heuse beschreibt, erkennt man, dass trotz der Digitalisierung kein Ersatz, bzw. keine Konkurrenz für Provider besteht. Weiters erkennt man auch, dass in den letzten Jahren vor allem das Netzwerken eine äußerst wichtig Rolle spielte. Ein Viertel der Aufträge wurde durch eigene Netzwerke und passive Empfehlungen generiert.

Projektherkunft
Quelle: https://www.interim-management.de/c/_o/400/Ludwig_Heuse_Studie_Interim_Management_in_Deutschland_Oester.pdf

Die Gründe für die Anschaffung eines Interim-Managers – so unterschiedlich wie der Beruf selbst

Interim Manager – Problemlöser auf Zeit

Wie schon zu Beginn beschrieben, sind Interim Manager Problemlöser auf Zeit. Sie sind meist nur für einen bestimmten Auftrag in einem Unternehmen und sobald dieser erfüllt wurde, ziehen sie weiter. Die Gründe für ihre Anstellung sind großteils eigenständige Projekte. Sie sind meist zusätzlich benötigte Einheiten, welche im operativen Tagesgeschäft nicht gebraucht werden oder das Unternehmen sieht den Einsatz eines außenstehenden, unbeeinflussten Managers als vorteilhaft. Auch bei Problemen im Unternehmen oder bei Überbrückungen wird gern auf externe Experten zurückgegriffen. Oftmals geht ohne Hilfe von außen viel Geld verloren und eine gewisse Erfahrung und Geschwindigkeit sind der beste Weg dies zu verhindern.

Verteilung der Projekte
Quelle: https://de-statista-com.wn.idm.oclc.org/statistik/daten/studie/820692/umfrage/projekte-von-interim-managern-in-deutschland-nach-anlaessen/

Da Interim-Manager meist Fachexperten auf ihrem Gebiet sind, gibt es auch sehr viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Die meisten werden in der Automotive Branche benötigt (18,6 Prozent), gefolgt vom Maschinen- und Anlagenbau (15,7 Prozent) und der Gesundheitsindustrie (10 Prozent).

Projekte nach Branchen
Quelle: https://www.interim-management.de/c/_o/400/Ludwig_Heuse_Studie_Interim_Management_in_Deutschland_Oester.pdf

Aber genau dies ist auch der spezielle Wunsch vieler Interim Manager: eine ständige Abwechslung und keine Routinearbeit. Sie suchen die Herausforderung und wollen ihre Fachkenntnisse in jeder Branche mit einbringen, als auch von den Unternehmen selbst zu lernen und sich fortzubilden. Das Arbeitsleben eines IM kann durch die ständig wechselnden Projekte einsam werden, aber so lernt man auch immer wieder neue, interessante Menschen, Städte und Kulturen kennen. Ein kurzer, spontaner Urlaub nach Abschluss eines Projektes, kann auf jeden Fall leichter gemacht werden, als wenn man an ein Unternehmen gebunden wäre. Es gibt viele Vor- und Nachteile, die das Leben eines Interim-Managers prägen. Aber genau durch diese Veränderung im privaten und beruflichen Alltag, werden einem neue Türen geöffnet und es bietet die Möglichkeit sich ständig weiter zu entwickeln. Ein Grund mehr, sich bspw. für ein Projekt auf Zeit zu entschließen.

Über den Autor:

Ing. Michael Lindner, MBA der Gründer und Geschäftsführer von qualityfox (www.qualityfox.at) war mehr als 20 Jahre in der Qualitätsbranche tätig, verfügt über exzellente fachliche Expertise und internationale strategische Leadership-Erfahrung.

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